Hallihallo meine Lieben
Könnt ihr euch vorstellen, dass 6 Minuten am Tag euer Leben komplett auf den Kopf stellt? Nein? Ja, dann habt ihr noch nie mit dem 6-Minuten-Tagebuch gearbeitet.
In einer Phase meines tiefsten Selbstmittleids und der Tatsache- oder besser meines Gedanken, es werde nie etwas aus mir- googelte ich etwas umher. Und meistens ist es dann ja so, dass einem ein Tool direkt vor die Nase fliegt. So war es auch mit dem 6-Minuten-Tagebuch. Da ich schon viel Mist gekauft habe, welcher nun sinnlos in meinem Kreativzimmer herumliegt, informierte ich mich natürlich gründlich darüber. Witzigerweise ist kurz darauf dieses Tagebuch auch im aktuellen Podcast, den ich mir gerade anhörte erwähnt worden. Deshalb dachte ich mir „Nötzts nüt, so schads nüd.“ Kurzerhand habe ich es bestellt.
Nichtsahnend, worauf ich mich hier einlasse, packte ich das Paket aus. Na toll, die falsche Farbe. Jetzt habe ich doch extra geschaut, welche Farbe ich gerne hätte, und doch habe ich die falsche bestellt. Was so typisch Rahel ist, ärgerte mich dann noch eine Weile. Ich habe mir innerlich den Druck gemacht, dass ich bei der falschen Farbe die Motivation dafür verlieren könnte. So dumme Gedanken kommen mir jeweils… Oder war es eine Ausrede, sollte ich es WIEDER mal nicht durchziehen? Egal. Irgendwie schaffte ich es dann, mich mit der Farbe anzufreunden. Und siehe da, das -Minuten-Tagebuch wurde – trotz dem Farbendesaster- zu meinem täglichen Begleiter.
Doch worum geht’s denn eigentlich bei diesem Tagebuch? Es ist nicht ein gewöhnliches Tagebuch, wie wir es von früher kennen. Es ist eher eine Art Buch, indem man sich und seinen Alltag vorhersieht und reflektiert. Dafür investierst du genau drei Minuten am Morgen und drei Minuten am Abend. Als ich die Beschreibung mit den 6 Minuten „Praxiszeit“ sah, wusste ich, dass es da jetzt definitiv keine Ausreden mehr gibt. Denn sechs Minuten am Tag kann man wohl locker freischaufeln!
Zu Beginn des Tagebuchs wird dir alles ganz genau erklärt. Das ist wirklich etwas, dass ich sehr schätzte. Man wird angeleitet und darauf vorbereitet. Mann kann sich wichtige Notizen anstreichen und versteht, was die genau Idee dahinter ist. Anschliessend kommen die vielen Seiten mit den sechs täglichen Fragen. Die setzten sich folgendermassen zusammen:
Morgen:
1. Ich bin dankbar für…
Dazu kommen drei Aufzählungspunkte. Dort notierst du dir halt, wofür du dankbar bist. Das kann etwas allgemeines sein oder etwas, dass dir einfach spontan durch den Kopf geht. Wichtig ist, dass du dir die Dankbarkeit dafür bewusst wirst. Somit wird der Fokus auf die Fülle und nicht den Verlust gelegt.
2. Was würde den heutigen Tag wundervoll machen?
Darin kannst du dir überlegen, was genau du brauchst, damit dein Tag gut wird. Was du erledigen- bzw. wie du dich fühlen möchtest. Dabei ist es wichtig, dass du dein „weil“ erläuterst. Denn es braucht ja schliesslich einen Beweggrund für die Handlung. z.B. Ich möchte mich heute selbstbewusst fühlen, also werde ich…
3. Positive Selbsbekräftigung
Für mich ist die positive Selbsbekräftigung eine Art Affirmation. In dieser Affirmation lege ich fest, was mich den Tag durch begleiten soll. So habe ich eine Zeitlang immer die gleiche gewählt: „Ich bin ein positiver Mensch, so ist auch mein Mindset.“ Dieser Satz habe ich mir dann auch in meinen Arbeitskalender geschrieben, damit ich immer daran denke. Er ist ein kleiner Reminder, damit meine Gedanken Positiv sind und ich achtsamer durch den Tag gehe.
Abend:
1. Was habe ich heute Gutes für jemand getan?
Diese Frage kann alles beinhalten. Jemandem die Tür aufgehalten. Jemand ein Lächeln geschenkt. Jemandem etwas nettes gesagt. Es kommt eigentlich nicht darauf an was es ist, solange es der anderen Person gut getan hat. Ich ertappte mich dabei oft, dass ich meinte, ich hätte niemandem etwas Gutes getan. Aber wenn ihr eure Ansprüche etwas zurücknimmt merkt ihr, dass ihr praktisch jeden Tag etwas Gutes für jemanden macht. Und das ist irgendwie ein schönes Gefühl!
2. Was werde ich morgen besser machen?
Diese Frage fand ich zu Beginn etwas schwer. Einfach deshalb, weil man sich so durch den Tag durch etwas beobachten muss. Bei mir war es meistens bezogen auf meine Affirmation vom Morgen. Vielleicht hatte ich viele negative Gedanken. Dann versuchte ich mich am nächsten Tag wieder vermehrt zu erinnern positive Gedanken zu haben. Dies kann aber auch sein, dass man etwas konzentrierter an der Arbeit sein will. Oder wieder etwas früher aufzustehen. Das ist sehr individuell und natürlich vom Tag abhängig.
3. Tolle Dinge, die ich heute erlebt hab…
Auch hier gibt es drei Möglichkeiten etwas aufzuschreiben. Und einmal Hand aufs Herz. Wie oft orientieren wir uns bei der Tagesreflektion über die guten Ereignisse? Oftmals sehen wir nur was schief gegangen ist. Das Tagebuch ermuntert dich, den Fokus auf das Positive zu legen. Und glaubt mir, ihr seid erstaunt wie viel Positives ihr erlebt habt.
Nach jeder Woche gibt es eine Seite mit fünf individuellen Fragen. Da ist alles dabei. Ich finde es jeweils eine schöne Abwechslung auch mal etwas anderes zu beantworten. Zusätzlich gibt es monatlich eine Art Tracker, wo du Punkte vergeben kannst wie du dich in den verschiedenen Lebenslagen so fühlst. Und mit jedem Mal siehst du tatsächlich, wie sich etwas verändert.
Nun, wieso soll man so ein 6-Minuten-Tagebuch überhaupt führen?
– Meiner Meinung nach ist es ein schönes Ritual, welches man sich in die Morgen- und Abendroutine bauen kann.
– Man benötigt wirklich nur sechs Minuten am Tag. Also gehört diese Methode zur schnellsten Persönlichkeitsentwicklungs-Technik überhaupt.
– Die täglichen Fragen lassen dich Gewohnheiten und schlechte Gedanken loslassen. Du legst deinen Fokus auf das Positive im Leben.
– Man übt sich in der Achtsamkeit

Mein Fazit:
Grundsätzlich brauchte es kein solches Buch, um die Übungen zu machen. Man könnte sich die Fragen auch einfach täglich notieren und beantworten. Allerdings schätze ich es, wenn eine schöne Aufmachung daherkommt und man alles kompakt in einem Buch zusammengefasst bekommt. Zusätzlich stehen am Anfang einen Haufen wertvoller Tipps drin, die ich wirklich supi finde. Dass das Buch blau ist, machte schlussendlich keinen Unterschied. Im Gegenteil. Ich fand die Farbe mit der Zeit wunderschön :).
Für mich persönlich war es eine wertvolle Erfahrung, welche ich weiterhin in meinen Alltag einbauen möchte. Heute ist es ein fester Bestandteil meiner Morgenroutine. Ausser in den Ferien, da schaffe ich es nicht täglich.
Ich konnte meinen Fokus irgendwie auf das Positive richten. Und dies ist extrem viel Wert, da ich eher ein negatives Mindset hatte. Klar, die Veränderung kommt nicht von heute auf morgen. Aber ihr werdet feststellen, dass sich was tut. Und versucht wirklich, das konstant zu machen. Am Anfang ist es schwer dran zu bleiben. Aber mit der Zeit denkst du dir „Oh oh, wo habe ich mein 6-Minuten-Tagebuch? Ich muss es noch ausfüllen…“ Und am besten platzierst du es einfach dort, wo du garantiert vorbeigehst. Meins liegt auf meinem Wohnzimmertisch. Ich bin ein Fan von diesem Büchlein und kann es wärmstens empfehlen.
Wer noch etwas mehr Infos benötigt, kann sich hier mal schlau machen. Ich habe das Buch über Ex Libris bestellt. Ich bin ja ein kleiner Ex Libris-Junkie, deshalb verlinke ich euch hier direkt mal die Seite. Achtung, es ist das aquarellblaue ;). Es gibt sie noch in pfefferbraun und orchidee.
Ich freue mich! Lasst mich doch wissen, wenn ihr es selber mal versucht. Schreibt mir doch, was eure Erfahrungen mit dem 6-Minuten-Tagebuch sind.
Ich wünsche euch einen wunderbaren Tag und einen guten Start in die Woche!
eure Rahel